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Herausforderungen an die evangelischen nicaraguanischen Kirchen, heute.
Von Benjamin Cortés.
1. Einleitung. Die Herausforderung, die der Kontext und der Geschichte unseres Landes an uns als Kirchen formuliert, sind mannigfaltig. Wir müssen darüber nachdenken und sie beurteilen. Wir müssen einen Weg finden, uns diesen Herausforderungen zu stellen in Treue zum Evangelium und der Sache der Armen gegenwärtig. Wir sind uns bewußt, da die besten Analysen und die Beantwortung dieser missiologischen Herausforderung, aus unserer Glaubenspraxis entspringen werden, wobei wir den Geist um Weisheit und um Ernsthaftigkeit bitten. Die Herausforderung, auf die ich mich hier beziehe, erwächst aus unserem gegenwärtigen Arbeitsprozeß der Kirchen, der Gemeinschaft, wie bspw. die "Ökumenische Bewegung für den Frieden, das Leben und die Versöhnung". Es sind nur einige wenige Herausforderungen, die ich anführe, und wir werden sie umso besser verstehen, je intensiver wir im Glauben leben, in unserer tagtäglichen evangelischen Praxis, der Sache des Volkes verpflichtet, innerhalb der Strukturen der Sünde, des Leidens, der Hoffnung und des Reiches Gottes.
Die Herausforderungen, die wir versuchen zu analysieren, sind ein Beitrag zur Erarbeitung eines theologisch-pastoralen Arbeitsplanes für heute und für das Jahr 2000; ein Zeitraum, der für die Kirchen und das Volk Nicaraguas entscheidend sein wird, denn in diesem Zeitraum wird weiterhin innerhalb unseres zentralamerikanischen Horizontes über die Zukunft unserer Existenz und die Zukunft des Befreiungsprojektes debatiert. Als eine Kirche, die versucht eine Option für das Leben und für die legitime Freiheit abzugeben und die als solche das Evangelium verkündet, können wir nicht anders als bestätigen, da unsere Nachfolge nur Sinn hat, in Christus, in seiner Gnade und in seinem Geist.
2. Frieden und Versöhnung. a. Der Friede ist eine unserer zentralen Aufgaben heute.
Und er wird es auch in dem nächsten Jahrzehnt sein. Ohne Frieden steht die menschliche Existenz vor dem Untergang. Man kann menschliches Leben ohne Frieden nicht erfassen, denn der Frieden ist systeminhärent angelegt in der Frau und dem Mann, der Gemeinschaft, im nicaraguanischen Volk und in seinen spirituellen, politischen und wirtschaftlichen Organisationen und Strukturen. Im biblischen Sinne bedeutet Frieden die vollständige Verwirklichung, die Fülle des Lebens, Gemeinschaft, gerechte Beziehungen unter den Menschen und Glück. "Der Frieden ist die Frucht der Gerechtigkeit" (Jesaja 32,17). Die Gerechtigkeit, die keine Neutralität kennt, optiert für den Menschen und für seine Befreiung durch Christus. Der Frieden ist keine metaphysische Realität, sondern konkret und geschichtlich. Diese Wirklichkeit wird in uns errichtet, denn sie ist eine Gabe Gottes. Wir wiederum nehmen als Subjekte teil in seinem beständigen Aufbau. Der Friede wurde gemeinsam mit dem Leben geschaffen. Und gleichzeitig wurde der Frieden, die menschliche Existenz und die Natur von Urzeiten her durch Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Krieg zerstört und verwüstet. Unser Seufzen begründet sich im Zerbrechen des Lebens und des Friedens. Und obwohl es ein Seufzen ist, welches durch ein tiefes Leiden hervorgerufen wurde, ist dies nicht vergleichbar - nach Paulus - mit der kommenden Herrlichkeit des Reiches Gottes. Der Frieden kündet uns von der Zukunft, da eine Zukunft existiert, in der das Leben, das heute nur überlebt, in Fülle existieren wird.
Wir, die Kirche, wir das Volk in Nicaragua, wie auch Kirche und Volk von El Salvador und Guatemala, sind uns des Preises eines wahrhaften Friedens bewußt. Dieser Preis bedeutet Gefahr bis hin zum Tod. Der Frieden und die Zukunft, die heute noch durch den weltweiten Imperialismus negiert werden, bilden die ersehnte Utopie.
Mehr als zweihunderttausend Nicaraguaner, Salvadorianer und Guatemalteken sind bereits Opfer dieses von der USA geführten Krieges geworden. Soviele Märtyrer, Kinder, Frauen und unbewaffnete Männer, gestorben wegen der "Demokratie" einer anonymen Minderheit. Soviele unserer Schwestern und Brüder geopfert auf diesem schweren Weg der Befreiung. Diese Toten im ungerechten Krieg, die uns erschüttern, erschaffen in unserem Volke tiefe Folgeerscheinungen, die wir bis weit hinein ins 21. Jahrhundert zu spüren haben werden. Es ist höchste Zeit, den Krieg gegen Nicaragua zu beenden. "Wir wollen nicht noch mehr Märtyrer, die für den Frieden sterben", der Frieden ist möglich. Die menschlichen und materiellen Verluste sind unermeßlich. Tote in Nueva Segovia, in Siuna, in Waslala, Bonanza, Rio Coco, Rama, in Jinotepe, Matagalpa, Nueva Guinea, überall. Wir sind eine kleine und friedliebende Nation, die sich der Herrschaft widersetzt. Ohne diese Perspektive zu verlieren, d.h. ohne uns zu unterwerfen, müssen wir im evangelischen Geist hart arbeiten und kämpfen für den Aufbau des Friedens. Unsere Fürbitte hat Tag und Nacht zu sein. Unsere prophetischen Taten müssen Teil unserer täglichen evangelischen Praxis werden, Teil unseres Selbstwerdungsprozesses, damit wir widerstehen lernen, und sich die Kirche Christi nicht in die alte jüdische Synagoge verwandelt. Der Frieden ist heute evangelische Verkündigung und grundlegende Priorität in allen Dimensionen des menschlichen und nationalen Lebens. Dieser Priorität haben wir Rechnung zu tragen, geleitet durch den Heiligen Geist, ohne denselben dieses Vorhaben undurchführbar wäre. Der US-Kongreß hat mehr als 300 Millionen US-Dollar bewilligt, um den Krieg gegen Nicaragua zu führen, gegen den Willen des eigenen Volkes und gegen den Willen der Menschheit. Die größte Macht der Welt hat die von den Arbeitern der USA gezahlten Steuern benutzt, um uns soviel Schmerz zuzufügen. Nur ein törichter und wahnsinniger Kongreß kann eine solche Grausamkeit begehen. Wie kann Nicaragua um seiner Freiheit und seiner Zukunft willen soviel Schmerz und den Mangel aushalten? Das Volk hat im alltäglichen Leben, wo gar manchmal es an allem fehlt, viel Geduld und Verständnis. Die Herausforderung an uns heute lautet, auf friedliche Art und Weise zu verhindern, daß die Gewalt fortdauert. Unser Kampf für den Frieden muß auf allen Ebenen verwirklicht werden im evangelischen und ökumenischen Geist, gleichzeitig müssen wir diesen transnationalen Kampf fortführen in Mittelamerika, Europa, USA und Kanada, in allen Regionen, wo es ein prophetisches und solidarisches Arbeiten für Nicaragua gibt.
b. Frieden und Versöhnung bilden einen einzigen Prozeß. Seit September 1987 steht im sozialen Leben Zentralamerikas das Thema der Versöhnung an. Das Dokument von Esquipulas II hat dies als zentrales Thema formuliert. Es wurde Gegenstand von Debatten in kirchlichen, politischen und wirtschaftlichen Bewegungen. Man redete von Versöhnung, weil man die tief einschneidenden Konflikte in Zentralamerika anerkannt hatte. Deshalb wird erwartet, da eine wahrhaftige Versöhnung die Meinungsunterschiede lösen und in einem Aufruf zur nationalen Einheit münden wird. In Nicaragua, wie auch in den anderen zentralamerikanischen Ländern, gibt es schwere gesellschaftliche Spaltungen und einen sehr heftigen Klassenkampf. Nach nunmehr zwölf Monaten nach dem Übereinkommen von Esquipulas II tut sich die Versöhnung sehr schwer. Politisch und wirtschaftlich wurden Interessen in Übereinstimmung gebracht, aber eine Versöhnung hat nicht stattgefunden. Versöhnung hängt nicht nur von Regierungen und Parteien ab, noch von den Reichen und denen, die die Macht auf der Welt kontrollieren. Versöhnung entsteht von denen her, die leiden und die geschichtlich unterdrückt wurden. Jene brechen in den Versöhnungsproze6szlig; ein und rufen die Unterdrücker und Reiche zur Buße und Umkehr. Alle sind wir zu dieser schmerzlichen Erfahrung gerufen, aber aus den Schriften wissen wir, da Jesus die Armen zum Glauben und zur Nachfolge rief, die Mächtigen jedoch stieß er von ihren Thronen, die Reichen fertigte er mit leeren Händen ab (Lukas 1,46-56). Wenn einer von ihnen sich dafür entschied Jünger Jesu zu werden, mußte er - außer von Herzen zu glauben - alles, was er hatte, den Armen übereignen (Lukas 19,8). Dies bedeutet, da Versöhnung einen Bruch mit der Vergangenheit und mit der alten Ordnung erfordert. "Man füllt nicht neuen Wein in alte Schläuche" (Matthäus 9,16).
Die Versöhnung formuliert die Wiederherstellung des Lebens in seiner vollen Integrität. Die Versöhnug führt hin zu einem Transformationsprozeß, dessen Zielpunkt die Gleichheit aller Menschen ist, wo es nicht mehr Arme und Reiche gibt, sondern Brüder und Schwestern. Gott begreift die Versöhnung der Welt im Opfer Christi (Epheser 2; Kolosser 1,19), ein Opfer, da uns mit Gott und mit unseren Nächsten versöhnt. Diese Versöhnung mit Gott, durch seine Gnade, hat die neue Gemeinschaft möglich gemacht. Es handelt sich nicht um eine scheinbare Versöhnung, in der die Strukturen des Unterdrückten und des Unterdrückers, des Armen und des Reichen intakt bleiben. Es handelt sich um eine Versöhnung mit Gott in Christus, die geschieht in der Versöhnung mit der Geschichte, der Gesellschaft und der Welt. Auf diese Weise ist Versöhnung, die von einem realen Proze der Buße ausgeht, die Negation aller Resignation. Die Propheten des Alten Testaments sahen die Versöhnung als geschichtliche Verheißung an, eine Überlegung, die schließlich das theologische Programm von Jesaja 11 möglich machen sollte.
Im vergangenen Jahr behaupteten wir, da der Kairos des Herrn begonnen habe, sich in Zentralamerika zu manifestieren. Der Geist Gottes ruft heute die zentralamerikanische Nation zu einem neuen Verständnis, zu einer radikalen Versöhnung, ein einziges Volk zu sein. Es ist die Zeit des Rufes des Herrn, es ist die Zeit um für Gerechtigkeit und Frieden zu arbeiten. Die richtige, die einzige Zeit für die Unterdrücker, von ihrem schlechten Weg abzugehen. Zeit der Krise und der Hoffnung für die Armen. Zeit unsere eigenen Lebenswege erneut zu überprüfen. Eine Zeit und ein Geist zur Auflehnung und zur Stärkung der Völker, die Gerechtigkeit und Frieden hervorbringen im Angesicht von Krieg und Hunger. Am 3. April 1988 brachten Christen aus Zentralamerika das Dokument "Kairós Centroamericano" in Umlauf, in welchem wir versuchten, die Zeichen des Reiches Gottes zu verstehen und uns zu verpflichten, das Leben in dieser entscheidenden Stunde der Heilsgeschichte zu verteidigen. Der Krieg wird durch Waffengewalt nicht endgültig gewonnen werden. Der weltweite Imperialismus hat eine unermüdliche Kriegsmaschinerie geschaffen, die nicht einmal durch eine noch größere gestoppt werden könnte. Unser Dienst der Versöhnung findet seinen Sinn und seine Dringlichkeit heute in der Bedrohung und der Zerstörung des Lebens des Volkes und der Natur. Laßt uns beitragen zum Projekt der Gerechtigkeit und der Freiheit, und laßt uns bewußt sein, daß "was töricht ist, Gott erwählt hat, damit er die Weisen zuschanden mache, und was vor der Welt schwach, Gott erwählt hat, damit er das Starke zuschanden mache, und was vor der Welt niedrig geboren und was verachtet ist, Gott erwählt hat, daß, was nicht gilt, damit er das, was gilt, zunichte mache" (1.Korinther 1,27-28). Versöhnung und Frieden bilden die Aufgabe, die unsere Menschlichkeit wieder möglich machen wird, die es ermöglichen wird, das Ebenbild Gottes zurückzugewinnen, auf daß der Schmerz keine Vergeltung, sondern Liebe hervorbringe.
3. Der Wiederaufbau und die Planung der Zukunft. a) Wenn die evangelischen Kirchen die Fragmentation des Lebens, der Beziehung Mann-Frau, der Gemeinschaft, der Geschichte und der Welt erkennen, stellt sich ihnen die Herausforderung des Wiederaufbaus Die Unterentwicklung, Ergebnis der Herrschaft einiger Länder über die anderen, ist eine Lebenszustand, der in Elend und in den Tod führt.
Weil die gegenwärtige wirtschaftlich-politische Ordnung vollkommen ungerecht ist, werden jedes Jahr die reichen und unterdrückerischen Länder wie die USA, Groß-Britannien, die Sowjetunion und Japan immer reicher und die armen Länder wie Nicaragua immer ärmer. Nicaragua hat wiederholt die falsche Ordnung und die Immoralität der Auslandsschulden gebranntmarkt, die nicht benutzt worden sind, um Probleme wie den Hunger oder Gesundheit und Erziehung für die Völker zu lösen, sondern die in Aufrüstung investiert wurden, um die Völker zu unterdrücken und die Besitztümer der Reichen, der Großgrundbesitzer und der Diktatoren zu vermehren.
So weit ich es verstehe wurde die nicaraguanische Revolution geführt, um das Leben, die Geschichte, die Wirtschaft, die Erde und die Kultur wieder neu zu errichten. Die Revolution ist der Weg, öffnet den Weg der spirituellen und materiellen Umwandlung. Wäre es anders, so hätte sie keinen Sinn. Der neue Wiederaufbau gehört zu den noch nicht vollendeten Werken des Volkes. Der Wiederaufbau ist ein biblisches Thema - alle Dinge neu machen -. Als Kirche gehen wir von der Genesis aus bis hin zu Esra, Nehemias und Jesaja. Das Wort Gottes, welches das Leben und die Welt geschaffen hat, fährt fort, neue Werke ins Leben zu rufen. Und vor allen Dingen: den Wiederaufbau des komplizierten Geflechts, das unsere eigene Existenz ausmacht.
Aufgrund der gegenwärtigen Situation wird der Wiederaufbau Nicaraguas nicht vor Beginn des 21. Jahrhunderts möglich sein. Dennoch, trotz der geschwundenen Hoffnung und der Enttäuschungen, die der Krieg immer wieder hervorbringt, müssen wir weiterarbeiten im Geiste des Propheten Nehemias, der sagt: "Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen. Darum wollen wir, seine Knechte darangehen und bauen", (Nehemias 2,20). Für dieses Werk ist die Teilnahme aller, begründet auf einer echten Philosophie der Selbstbestimmung, die Paternalismus und Paralyse verhindert, vital.
b) Wirtschaft und Arbeitsethik. Unsere Wirtschaft ist zerstört. Die Schäden der letzten sechs Jahre belaufen sich auf mehr als 4 Milliarden Dollar in der Landwirtschaft, in der wirtschaftlichen Infrastruktur und im Dienstleistungssektor. Die Wirkung des Krieges auf die Umwelt ist schwerwiegend. Die Auslandsschuld hat sich auf 7 Milliarden Dollar erhöht, was etwa einer 300 %igen Steigerung in acht Jahren entspricht. Die Formel der gemischten Wirtschaft, zusammengesetzt aus staatlichem, privatem und kooperativem Besitz, bildet ein System der Koexistenz einer marktorientierten mit einer zentralisierten Wirtschaft.
Es handelt sich dabei um die Wirtschaft eines Landes im Übergang zu einer neuen Form des Sozialismus. Die nicaraguanische Wirtschaft ist grundlegend landwirtschaftlich orientiert. Dies bedeutet, daß die Bearbeitung und der Besitz von Land, sowie die entsprechende Technologie, eine essentielle Rolle in der Entwicklung des Landes spielen. Das wirtschaftliche Projekt ist teilweise gescheitert. Nicht weil es schlecht war, sondern aufgrund des Krieges, der totalen Handelsblockade sowie administrativer und wirtschaftlicher Fehler. Aber gleichzeitig auch aus Mangel an Verantwortungsbewußtsein seitens der Arbeiter. Wir haben viel an Arbeitsdiziplin und Arbeitsorganisation verloren. Zuviele von unseren technischen Anlagen wurden zerstört oder sind verlorengegangen. Die Flucht von Akademikern und Technikern ist ein schwerer Verlust. Der Weggang eines Arztes, eines Tischlers, eines Landwirts, eines Kaffee- oder Baumwollpflückers und von Studenten ist jedesmal wieder ein schmerzhafter Verlust für unsere Nation und bedeutet auf lange Sicht eine Desartikulation unserer Wirtschaft, der Wissenschaft und der Technik. Die Wirtschaft stellt die materielle Basis dar für den Wiederaufbau und zur Entwicklung des Lebens. Die Arbeit bildet eines der obersten sozialen Gebote mit Hilfe dessen sich die allerkonkreteste Spiritualitität unseres Lebens und unserer Umwelt ausdrückt und in der ein wichtiger Teil unserer Selbstverwirklichung zu suchen ist. Das befreiende, nicht sklavische Arbeiten, das schöpferische und kritische Arbeiten ist ein Ort, wo das Zusammentreffen zwischen uns und Gott stattfindet, um gemeinsam die Welt der Gegenwart und der Zukunft aufzubauen. Ich glaube, daß wir als Kirche unserer Nation helfen können, die Wirtschaft wieder aufzurichten und vor allen Dingen, da wir mit zur Grundlegung einer neuen Arbeitsethik beitragen können.
Das Leben und die Welt wieder aufzubauen ist in der Tat unmöglich, wenn man nicht dabei über einen klaren Begriff der Arbeit und ihrer Verwirklichung verfügt, von der niemand ausgeschloßen sein darf. Ist es in unserem Falle überhaupt möglich, die Zukunft zu planen? Nun, wenn wir uns vornehmen ganz Nicaragua wieder aufzubauen, müssen wir gleichzeitig auch an die Planung der Zukunft denken, auch wenn wir davon ausgehen, daß keine stabilen Verhältnisse existieren, die dies erlaubten. Wir sind weder eine kapitalistische Gesellschaft, noch sind wir eine kommunistische, noch ein sozialistische. Wir waren eine unterentwickelte Gesellschaft, Opfer des Finanzimperialismus. Heute sind wir eine Gesellschaft im Übergang zu einem eigenen Sozialismusmodell, das sich nur auf lange Sicht verwirklichen wird, und zwar in dem Maße, wie die Revolution sich konsolidiert. Welche Art von Gesellschaft wollen wir aufbauen? Diese Frage ist in allen politischen Debatten, im Erziehungsprozeß, im theologischen Werden, in der Organisation der Wirtschaft und in der Rechtsprechung präsent. In seinen 141 Jahren Republik (1838-1979) kannte Nicaragua zwölf verschiedene Verfassungen. Dabei kann man die Verfassung der liberalen Revolution von 1894 herausheben, die tatsächlich eine nationalistische Proklamation darstellte und versuchte, die feudale und kolonialistische Ordnung zu verändern und dabei substantielle Änderungen in die wirtschaftliche und soziale Ordnung einführte. Vom Inhalt ihrer Gesetze her bedeutete sie für ihre Zeit eine neue Vision des Menschen. Heute formuliert die neue Republik eine Verfassung, die sich auf folgende Prinzipien stützt. Erstens: Politischer Pluralismus. Dieser Pluralismus meint die direkte Partizipation von politischen Parteien, aber auch die nicaraguanische Gesellschaft in ihrer Klassenstruktur, ihrer sozio-religiös-kulturellen Zusammensetzung und ihren multiethnischen Charakter.
Zweitens: Gemischte Wirtschaft. Eine These, die liberale und sozialistische Wirtschaftselemente verbindet. Diese Formulierung bemüht sich um die Definition einer Ordnung und einer Entwicklung der wirtschaftlich-politischen Kräfte, wobei der staatliche, der private und der kooperative Sektor in einem homogenen Rahmen vereinigt werden sollen.
Drittens: Nichtpaktgebundenheit mit keinem der weltweiten hegemonistischen Blöcke. Hieraus leitet sich eine Politik der Diversifizierung aller diplomatischen, wirtschaftlichen, kulturellen Beziehungen ab, die sich auf Nationalbewutsein, Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt gründen.
Dieser von der Verfassung vorgegebene Prinzipienrahmen bildet einen Ausgangspunkt für den Übergangsprozeß, der widersprüchlich und neu und unter ungünstigen Bedingungen von uns gegenwärtig bestritten wird.
Die Zukunft der nationalen Gemeinschaft zu planen erfordert: a) ein neues Verständnis der Geschichte,b) eine globale Auswertung der sozio-ökonomischen Wirklichkeit, c) eine Definition der Notwendigkeiten,d) eine Bewertung aller verfügbaren menschlichen, technischen und materiellen Ressourcen,e) eine Ausarbeitung der Methoden,f) ein Aufstellen von Prioritäten für die integrale Entwicklung des Landes,g) Selbstbestimmung und Teilnahme des Volkes,h) Nationale Einheit und Frieden,i) Internationale Zusammenarbeit,j) Formulierung der Ziele.Ich denke, daß wir evangelische Christen voller Vertrauen in unsere Kraft einen wichtigen Beitrag leisten können, um der Herausforderung des Wiederaufbaus und der Zukunftsplanung standhalten zu können.
c) Kultur und nationale Einheit. Eine evangelisch-nicaraguanische pastorale Praxis muß diesen Aspekt des sozialen Lebens berücksichtigen, besonders, wenn wir von Evangelisation reden und vom Aufbau der nicaraguanischen Gesellschaft. Die Kultur ist einem permanenten Wechsel und einer permanenten Entwicklung unterworfen. Dies haben wir in dem letzten Jahrzehnt auergewöhnlich heftig erfahren, denn die technisch-wirtschaftlichen und die sozio-ideologischen Entwicklungen haben radikale Veränderungen auf den verschiedenen Ebenen der Kultur hervorgerufen. Unsere Kultur muß in ihrer globalen und dynamischen Form und in ihrer historischen Perspektive studiert werden. Die Kultur ist ein integrales System von Glaubensvorstellungen, Werten, Gebräuchen, und Künsten, sowie von Institutionen, die diese Glaubensvorstellungem, Werte, Gebräuche und Künste ausdrücken. Die Kultur leitet sich ab aus dem Entstehen, der Umwelt, dem Verhalten, den Fähigkeiten und der Geschichte einer Nation. Vier Aspekte oder Dimensionen der Kultur können wir definieren: Erstens: Die ideologische Dimension, zusammengesetzt aus Literatur, Philosophie, Theologie, Wissenschaft, Mythologie, Zeugnis und Gesang.Zweitens: Die soziologische Dimension, die sich im wirtschaftlichen, politischen, kirchlichen und beruflichen Leben ausdrückt.Drittens: Die technisch-wirtschaftliche Dimension, die sich manifestiert in den verschiedenen Technologiebereichen und der Verwaltung der materiellen Ressourcen.Viertens: Die ökologische Dimension, die sich ausdrückt im Verhältnis der Gemeinschaft zur Natur, zu ihrer Umwelt, der Bearbeitung des Bodens und dem Gebrauch der verschiedenen Ressourcen.Wir stehen vor der Herausforderung, unsere Kultur zu studieren und uns ihrer bewußt zu werden. Dies wird auf essentielle Art und Weise dazu beitragen unsere Identität als Kirche und als Mission zu definieren und zu bereichern. Gemä einiger Theorien, nahm die präkolumbianische Gesellschaft in Nicaragua bereits im 4. Jahrhundert ihrer Anfang. Und obwohl wir kein Mittelalter im europäischen Sinne kennen, gab es aufgrund der Kolonisierung einen Bruch mit unseren eigenen Wurzeln. Dennoch ist die Wirklichkeit unserer Vorfahren in unserer zeitgenössischen Kultur präsent.
Die nicaraguanische Natur wird von drei großen Gemeinschaften gebildet: Die Indianer (Miskitu, Sumu, Rama) , die Farbigen und die Mestizen oder Ladinos. Diese drei Gruppen besitzen aus ihrem sozio-historischen Werden heraus eigene Charakteristika, die gefestigt und gefördert werden müssen. Es geht nicht darum, daß eine Gemeinschaft die anderen in sich aufnimmt, sondern daß alle zusammen eine soziologische Trinität bilden, eine nationale Einheit rund um ein gemeinsames Projekt, in welchem keines der Mitglieder unterdrückt oder ausgebeutet wird. Ich denke, daß die evangelische Kirche ein großes Potential darstellt, um in diesem Sinne ihren Beitrag geben zu können.
4. Missiologie und Gemeinschaft. Als Kirche auf dem Weg müssen wir ständig unsere Mission überprüfen, um zu wissen, ob diese Gottes Mission oder nur unsere ist, ob sie den Menschen befreit oder versklavt, ob sie treu zum Evangelium ist und zur Sache der Armen, ob sie eine heilsbringende oder todbringende Mission ist. Ich hoffe, da wir gleichzeitig auch den Kontext unserer Mission überprüfen und auch ernsthaft nachdenken über ihre biblischen Grundlagen, ihre verschiedenen Dimensionen und Implikationen. Dies bildet die zentrale Aufgabe, um eine Prioritätenliste der evangelisch-nicaraguanischen pastoralen Praxis zu erstellen. Im folgenden möchte ich einige Reflexionen über bestimmte Aspekte der Mission der Kirchen mitteilen - wobei diese hoffentlich keine andere ist als die des Reiches Gottes.
a) Die Verkündigung (Kerygma) bezeichnet für uns evangelische Christen die Verkündigung des Evangeliums (Matthäus 4,23) von Jesus, dessen Verkündigung den Transformationsprozeß (Methanonia) im menschlichen Leben hervorbringt. Jesus sagt, daß er seine Jünger zu allen Nationen schickt, um das Evangelium zu verkünden, sowie er selbst vom Vater in die Welt gesandt wurde (Johannes 17,18; Matthäus 28,19). Auf die gleiche Art und Weise lebt die Kirche das Kerygma, die Verkündigung des Heilsgeschehen Gottes, welches Christus ist, das offenbarte und Fleisch gewordene Wort Gottes (1. Korinther 1,23). Die evangelische Kirche ist aufgerufen, in prophetischem Geiste und entschieden für das Leben, als einzige mögliche Art und Weise das Reich Gottes zu verkünden, dieses Kerygma zu verwirklichen. Niemandem in der Kirche kann es verwehrt werden, die Gute Nachricht zu verkünden, denn alle, Männer und Frauen, sind von Christus gesandt, um das Priestertum oder das Apostolat des Wortes auszuüben, gestützt durch die Gnade und die Kraft des Geistes. Die Verkündigung des Wortes ist der höchste Dienst, wichtiger als alle anderen Aufgaben. Der Auftrag den wir erhalten haben, lautet, dieses Wort in Nicaragua und in der Welt anzukünden, von der Verpflichtung des Reiches des Himmels, von der radikalen Entscheidung für die Armen und Unterdrückten der Erde her. Das Wort Gottes ist das Wort, welches zum Geist des Menschen redet und ihm die Gnade, welche die Liebe und die Freiheit hervorruft, zu erkennen gibt, ein Wort, daß zu einem existenziellen Treffen mit Gott und mit den anderen Menschen ruft. Wie sieht unsere heutige Verkündigung aus? Ist sie evangelistischen Kampagnen unterworfen, die im Ausland organisiert werden? Oder hängt sie ab von der Autonomie, die uns der Geist gibt, prophetische Kirche in unserem eigenen Lande zu sein?
b) Die Erziehung ist die Aufgabe der Ausbildung der Gläubigen und der Begleitung ihrer Praxis. Jesus verwandt einen Teil seines Lebens und seines Dienstes darauf, als Lehrer seine Jünger zu lehren und gründlich auszubilden, damit diese andere unterrichten mögen (Matthäus 5,1). Jesus lehrte in den Synagogen, an den Stränden, am Ufer des Jordans, am Galiläischen Meer und in den Bergen. Die Erziehung besteht nicht nur aus der Weitergabe von Kenntnissen, sondern hat zur Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten beizutragen, damit das Wort Gottes in seinem Kontext und mit all seinen Implikationen recht erkannt und beurteilt werden kann. Zuviel Zeit ist vergangen, in der in der evangelischen Kirche nur wenig Aufmerksamkeit für die Ausbildung ihrer Mitglieder und der Gemeinde aufgebracht wurde. Diese Aufgabe ist nicht isoliert zu betrachten von der Bildung des Volkes und vom Dialog des Glaubens mit den Wissenschaften.
Die soziale Entwicklung verlangt von der evangelischen Kirche, dieser Herausforderung mit einer kritischen, partizipativen und befreienden Pädagogik zu begegnen. Also nicht nur Texte der Bibel auswendig lernen, sondern Anstoß geben, da6szlig; die ganze spirituelle Gemeinschaft den Text im Lichte der Geschichte studiert, daß wir uns fragen, was lehrt die Schrift über die Welt, den Menschen, die Gemeinschaft, über Christus, den Heiligen Geist, über Gerechtigkeit, Liebe, Versöhnung, Heil, über die Auferstehung, den Frieden und die soziale Gleichheit. Der Herr will, daß wir alle uns zu Wort melden und in Gemeinschaft handeln. Die Lehre des Wortes Gottes steht nicht im Widerspruch zu der Wissenschaft und auch nicht umgekehrt. Glaube, Wissenschaft und Praxis bilden eine Einheit. In unserer Kirche ist eine bessere Ausbildung unserer Lehrer in der Bibelschule dringend notwendig, ebenso der Diakone, Evangelisten, Pastoren und aller theologischen Lehrer. In unserem Land existieren theologische Schulen, die für diesen Zweck angemessene Stätten sein könnten. Ebenso müssen wir unserer Jugend helfen in der universitäten Ausbildung, besonders in den Bereichen Medizin, Landwirtschaft, Ökologie, Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Jura, welches die prioritären Bereiche für die Entwicklung unseres Landes sind.
Schlielich möchte ich die Notwendigkeit unterstreichen, Historiker, Theologen und Pastoral- und Bibelwissenschaftler in der evangelischen Kirche heranzubilden, was selbstverständlich ein Projekt auf lange Sicht ist. Wir können die Strukturen unserer eigenen Gemeinschaft aufbauen, indem wir die einzelnen Elemente von ihr stärken im Dienst einer größeren Effizienz des Glaubens.
c) Die Diakonie ist derjenige Dienst der Kirche, der zur Aufgabe hat, die Bedürfnisse der Glaubensgemeinschaft, wie auch aller anderen ohne Ausnahme, zu befriedigen. Es ist eine andere Dimension der Mission. Dieser Dienst begann bereits mit Jesus. "Ich bin mitten unter euch wie der Dienende", (Lukas 22,27), "denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, damit ihm gedient werde, sondern damit er diene und sein Leben gebe", (Markus 10,45), "wer unter euch groß sein will, sei euer Diener", (Markus 10,43). Jesus ist der Diakon par excellence; sein Dienst gilt der ganzen Menschheit, den Hungernden und Kranken, den Unterdrückten und Armen.
Johannes der Täufer lehrte seinen Schülern: "Wer zwei Röcke hat, gebe dem, der keinen hat; und wer Speise hat, tue ebenso!" (Lukas 3,11). Von Jesus wissen wir, daß, wenn die Geschichte rekapituliert wird, der Herr sagen wird: "Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich...denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben", (Matthäus 25,34f.). Die ganze Kirche ist von Christus aufgerufen, Dienerin der Welt zu sein, vor allem Dienerin der Armen zu sein, als Konsequenz des Wortes, das sie inkarniert und ankündigt.
Die Diakonie entspricht den Optionen, die die Kirche macht. Wenn die evangelische Kirche sich entscheidet für die Armen, die Witwen und Waisen, die Wehrlosen und Schwachen, die Bauern ohne Land, die Kooperativen in den Kriegsgebieten, die Indianer, die aus den Kriegszonen Geflohenen, die wieder in das nationale Leben Eingegliederten, die an den Rand gedrängten Gemeinden, diejenigen, die für Gerechtigkeit und Frieden kämpfen, die jugendlichen Arbeiter, die arbeitenden Frauen, dann wird es keinen Zweifel darüber geben, daß die Diakonie tatsächlich eine evangelische Diakonie ist. Wir können in der Kirche auch eine spezielle Diakonie haben, die in bestimmten Programmen die jeweiligen Bedürfnisse des Volkes behandelt. Aber wir müssen auf jeden Fall vermeiden, den Paternalismus und den Asistentialismus zu fördern und so neue Abhängigkeitsverhältnisse zu schaffen. Vielmehr gilt es, die demokratische Teilnahme und Selbstbestimmung heranzubilden und ein einfaches und würdiges Leben zu fördern.
d) Die Gemeinschaft (Koinonía) ist der Dienst der Gemeinde. Hier, wie auch in der Diakonie, leben wir und teilen wir die Agape. Hier wird die organische Einheit der Kirche aufgebaut, die auch die Bereitschaft beinhaltet, sein Leben für den Bruder und für die Schwester zu opfern. Die Koinonia ist Tat der Gnade auf Grund der Gegenwart und Begleitung des Herrn, wo das Brot geteilt wird, unsere Augen offen sind, um uns alle als Brüder im Herrn zu erkennen. Die Koinonia ist Bekräftigung, da Christus der Herr der Auferstehung und des Lebens ist. Die Koinonia ist lebendiges Opfer für den Herrn. Aber noch mehr: Koinonia bedeutet auch, alles gemeinsam zu besitzen (Apostelgeschichte 4,22). Die Koinonia wird geschmiedet in dem Maße wie wir lernen, wahre Brüder und Schwestern zu sein, denn so wird Gott unser Vater, der Vater aller sein. Aus dieser Erfahrung der Liebe heraus sind wir veranlaßt zum Treffen mit dem anderen und zu der Verkündigung, da Gott auch ihn liebt und da die Liebe stärker ist als die Macht. Nur wenn wir die Welt lieben, können wir sie evangelisieren. Man kann Nichtgläubige nicht evangelisieren, ohne eine echte Praxis der Liebe. Dieses radikale Beispiel hat uns Gott gegeben. Die Koinonia ist nicht nur für uns, sondern für die anderen (Johannes 10,16). Nur wenn wir uns bewußt sind, was unsere Koinonia bedeutet, können wir uns in Arbeiter verwandeln, die Gott in der Versöhnung der Welt unterstützen, damit diese zu einer echten Gemeinschaft werde. e) Das Zeugnis ist eine andere Dimension der Mission des Reiches Gottes. Zeugnis leitet sich ab von Martyrium: Das Kreuz muß in der Nachfolge Christi, in seiner Passion und Tod verwirklicht werden (Matthäus 10,38), das Symbol der Negation seiner selbst (Galater 5,24), Leiden und Skandal (1.Korinther 1,18) unterwegs zum Treffen und zur Vereinigung mit Christus (Römer 6,8).
In diesem Sinne, den die Schrift uns liefert, fragen wir uns: Auf welche Art und Weise verwirklichen wir das evangelische Zeugnis in Nicaragua? Unser Zeugnis kann nicht nur der Gottesdienst sein, sondern muß auch Gerechtigkeit und Frieden und andere Zeichen des Lebens, das wir bejahen, umfassen. Wir sind in unserem Land und in der Welt Zeugen der Auferstehung Jesu (Apostelgeschichte 4,32; 1,8; 1,22). Wir sind Zeugen auf Grund des Leidens der Armen und unserer Jugend, die durch die Waffen des Imperialismus getötet wird. Wir sind Zeugen eines Kairos, der in unsere nicaraguanische Zeit einbricht und uns Gnade und Hoffnung verheißt.
Brüder und Schwestern: Der Herr ist auferstanden und lebt! Dieses radikale Zeugnis eint uns und öffnet uns den Weg in die Zukunft. Dieses Zeugnis bestätigt die solidarische Hoffnung der Kirche Christi mit dem Volk, in welchem die Kirche Dienerin des Wortes des Lebens sein will. Darauf hoffen wir!
Originaltitel: "Desafios de la iglesia evangélica nicaragüense, hoy", in: Mision Evangélica Hoy, Zeitschrift für eine evangelische und nicaraguanische pastorale Praxis, hrsg. v. CIEETS, Managua, Nicaragua, Nummer 1, Dezember 1988. |
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